Cinematographer Marcelo Mattos
Für den folgenden Artikel haben wir den brasilianischen Cinematographer Marcelo Mattos interviewt. Nachdem wir auf seine atemberaubenden Aufnahmen auf der Facebook-Seite der WSL gestoßen sind, haben wir ihn kontaktiert und fragten, ob er ein paar unserer Fragen beantworten könnte. Nun also wollen wir Dir – voller Vorfreude – diesen Post über eine inspirierende und sehr interessante Person nicht vorenthalten.

Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was genau hinter dem Job eines Cinematographer steckt, schau Dir doch einfach das folgende Video an. Prinzipiell reist Marcelo mit den besten Surfern der Welt umher und fängt Videos und Bilder von haushohen Wellen ein. Jeder Meerliebende, der schon einmal auf eine Welle zugepaddelt ist, weiß, wie sich schon allein zwei Meter Wellen anfühlen.

Marcelo Mattos auch selbst geht dem Surfen und Windsurfen nach, doch hauptsächlich ist es seine Leidenschaft, Momente festzuhalten, die sich kaum ein Mensch vorstellen kann. Seine Videos schaffen es, die brutale Kraft der Natur einzufangen, die einen förmlich fesselt und nach weiteren Aufnahmen schreit. Folgt seiner Facebook-Seite, um mit offener Kieferlade und voller Staunen vor dem Rechner zu sitzen.

The Ultimate Slab „Gardenal“ from Marcelo Mattos on Vimeo.

Marcelo, wann wurde Dir klar, dass Photo- und Cinematographie mehr als nur ein Hobby ist?

Definitiv im April des Jahres 2000, als ich in Sydney lebte und mich ein Autor des “Surf World Mag” kontaktierte. Er wollte, dass ich mit ein paar Surfern reise, um eine Story zum „Anzac Day“, der zum Gedenken gefallener Soldaten während des Osmanischen Reiches ins Leben gerufen worden ist, zu shooten. Dies klang natürlich interessant für mich, weshalb ich nicht lang überlegte und mit Todd Prestage, Matt Bemrose, Matt Toghill und Tyson Wlliams auf Reise ging. Das Projekt fand ein paar Stunden südlich von Sydney statt. Keine fünf Minuten angekommen, sprangen wir ins türkise Wasser und ich war infiziert. Der Surffilm-Virus floss durch meine Adern

Wo bist Du Deine “perfekte Welle” gesurft?

Unser wunderschöner Planet ist voller einzigartiger Wellen. Ich sah und ritt ziemlich perfekte Wellen nahezu überall wo ich war, aber ja – der Höhepunkt war sicher G-Land. Wow, das war schon wirklich sehr beeindruckend.

Surfen für Anfänger – Was sind deine drei Tipps für’s Surfen lernen?

Ich muss zugeben, ich habe noch nie eine Surfschule von innen gesehen und mir alles selbst beigebracht. Das war eine spannende Zeit, die aber sehr müßig sein kann. Gerade am Anfang verläuft deine Lernkurve steil, doch auch Fehler schleichen sich schnell ein. Dem kann man entgegenwirken, wenn man einen fachmännischen Rat zur Seite hat. So bist du dir sicher, dass du keinen falschen Pop-up lernst, sondern sofort die richtige Technik verinnerlichst. Von daher denke ich, ist es effizienter, ein paar Stunden zu nehmen und dann weiter zu üben und zu üben und… Hier meine drei Tipps: Trau dich, Fehler zu machen. Nimm dir Surfstunden. Lerne von diesen und merze sie aus.

Ruf Dir einmal das beste Photo in Erinnerung, das Du je geschossen hast. Welches ist es und was zeigt es?

Schwierig.. Doch mit ziemlicher Sicherheit ist es eines meiner neuen Photos. Es stammt von letzer Woche aus Rio de Janeiro am „Tijuca Beach“ und zeigt ein „Barrel“, 2,5 Meilen vom Strand entfernt. Es verbildlicht eine massive, furchterregende Wasserwand. Noch immer höre ich das tosende Rauschen in meinen Ohren und ich bekomme direkt Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke. Das war.. einfach unglaublich und ich habe mich so lebendig gefühlt.
Und klar. Wie immer habe ich diese Aufnahme mit meiner Kamera und der wasserdichten Hülle und ein paar Flossen an den Füßen gemacht.

Wo würdest Du gerne in zwei Jahren stehen, Marcelo?

Das kann ich Dir schnell beantworten: Mehr filmen, mehr reisen und natürlich mehr surfen. Ja, das wäre ideal. Und natürlich wäre ich auch gerne tiefer in der Filmszene verwurzelt. Das wäre großartig.

Welche Ausrüstung ist Dir besonders wichtig und was ist Dein “favorite device”?

Auch das ist einfach. Meine heißgeliebte Sony Kamera und ein Zeiss Objektiv. Für mich ist diese Kombination einfach perfekt.
marcelo mattos

Deine drei Lieblingsspots zu Surfen auf der Welt? Welche sind es?

Ehm.. Australien, Indonesien und die Malediven!

Eine Sache die Du gern gewusst hättest, bevor du mit dem Surfen und dem Filmen angefangen hast?

Ich habe mir alles selbst beigebracht. Das war super spannend, da ich jeden Tag etwas neues gelernt habe. Trotzdem ist der Nachteil, das dies ein wirklich langer und teils schleppender Prozess ist. Ich denke meine Lernkurve schneller angestiegen, hätte ich jemanden zu Rate gezogen – besonders in puncto Surfen.

Wie sieht Deine Bucket-Liste aus? Welche Länder, die du als nächstes Besuchen möchtest stehen an oberer Stelle?

Island reizt mich sehr. Ich möchte mehr von Europa sehen und Filme drehen und Surfen im Westen Australiens und Mikronesien!

Ein letzter Gedanke, den Du mit deinen Lesern teilen willst?

It’s all about dreams! Follow your dreams and never forget dreaming. Dreams make our life worth to live.

Danke für deine Zeit, Marcelo!