Der folgende Post ist ein Gastartikel von Marita. Sie ist 27 Jahre jung und arbeitet als freie Mitarbeiterin einer Sportredaktion. Dabei immer auf der Suche nach all den Abenteuern, die diese Welt uns bietet. Besonders neue Leute kennenzulernen, macht das Reisen wirklich aus. Ihre größte Passion ist die Musik, sie liebt das Filmen, die spanische Sprache, die Sonne und natürlich Surfen! Doch „zuviel Respekt vor den Wellen“ war immer ein Grund, eine Ausrede parat zu haben, bis ein Kumpel sie überreden konnte. Auf der Suche nach Surfdestinationen stieß sie auf wavesnbackpack und wird nun ihr Wissen zum Thema Surfen auf Lanzarote teilen.

In Lanzarote – genau dort hat mich das Surfen gepackt. Es war immer ein Traum, Surfen zu lernen, doch wo findet man in Deutschland Strände und die Möglichkeit, dieser Sportart nachzugehen? Genau – so gut wie gar nicht! Schon viele Male in Europa und vor allem in Spanien unterwegs, wurde es langsam Zeit, was Neues auf den Reisen auszuprobieren.

Welcher „Weltenbummler“ kennt das nicht, dass man irgendwann an einen Punkt gelangt und sich fragt: „Gefühlt habe ich alles schon gesehen, was könnte mich jetzt noch von den Socken hauen?“ Eben, das ist das Problem. Reisen wird mit der Zeit kein „Spektakel“ mehr, sondern viel mehr, leider Gottes, gefühlsmäßig zur Routine. Wer mit dem Surfen beginnt, schmeißt seine Urlaubspläne um und richtet diese nach den besten Surfdestinationen. Eine weitere willkommene Herausforderung. Denn was gibt es Schöneres, als in sommerlichen Hochtemperaturen auf den Wellen zu reiten?

Warum Surfen auf Lanzarote?

Lanzarote eignet sich besonders für Surfeinsteiger. Die kanarische Insel ist ganzjährig schön für einen Besuch. Im Frühling sind die Temperaturen schon so angenehm, dass du kurz bekleidet herumlaufen kannst. Nur das Wasser ist noch relativ frisch. Deshalb muss zu dieser Jahreszeit für den Wassersport noch der Wetsuit her.

Anreise nach Lanzarote

Nachdem du dich dazu entschieden hast, deinen Urlaub auf dieser wunderschönen Insel zu verbringen, zeige ich dir Möglichkeiten auf, wie du Lanzarote am besten erreichen kannst. Natürlich ist der schnellste und bequemste Weg per Flugzeug. Viele deutsche Städte fliegen den internationalen Flughafen Arrecife auf Lanzarote sogar direkt an, zum Beispiel die Fluggesellschaft Condor. Der Flug beträgt in etwa vier bis fünf Stunden.

Die Preise variieren je nach Fluggesellschaft, Haupt- und Nebensaison sowie der Anzahl der noch verfügbaren Plätze im Flieger. Auf Lanzarote gibt es nur diesen einen Flughafen, jedoch kannst du alle Destinationen der Insel von dort aus gut erreichen.

Eine weitere Möglichkeit auf die Insel zu gelangen bietet das Schiff. Wer vom spanischen Festland aus startet, kann die Fähre im Hafen von Cádiz oder Huelva nehmen. Empfehlenswert ist das nur für Menschen, die keine Eile haben und entspannt in den Urlaub fahren möchten. Fährverbindungen gibt es auch zwischen den Kanarischen Inseln.

Einmal auf der Insel angekommen, empfehle ich ein Auto zu mieten. Dies muss nicht gleich geschehen und auch nicht für die gesamte Urlaubsdauer vorhanden sein. Es wäre jedoch zu schade, die schönsten Orte der Insel einfach zu verpassen, weil diese ohne Auto unerreichbar sind. Rent a Car-Stationen gibt es am Flughafen Arrecife sowie in der Ortschaft Puerto del Carmen.

Unterkunft – Lanzarotes weiße Apartmentpracht

Was mir persönlich auf der Vulkaninsel aufgefallen ist: So weit das Auge reicht, gibt es fast nur weiße Apartments. Zumindest ist dies der erste Eindruck gewesen. Weiße Hausfassaden mit grün-, blau- oder braungehaltenen Fenstergarnituren und Zäunen. Ganz typisch Lanzarote eben. Und der Pool darf nicht fehlen.

Gleich habe ich mich wohlgefühlt. Riesige Hotelkomplexe oder Touristenhochburgen wirst du hier nicht finden. Die Einwohner sind bedacht, möchten ihre Heimat nicht durch den Massentourismus verunstalten.

Apartments auf Lanzarote

Falls dein Urlaub ein Surfurlaub werden sollte, wäre es besser, direkt vor den Spots eine Unterkunft zu mieten. Die Nordwestküste bietet sich dafür sehr gut an. Surfunterricht sowie das passende Equipment kannst du vor Ort buchen. Surfcamps gibt es zur Genüge, vor allem in Caleta de Famara.

Hawaii des Atlantiks

Nun zum eigentlichen Thema: Surfen. Die Kanarischen Inseln sind auch bekannt als das Hawaii des Atlantiks. Von Oktober bis März können die Wellen sehr stark werden und einige Meter – von 1,5 bis 4 Meter Höhe – erreichen. Diese Zeitspanne ist wohl eher für erfahrene Surfer geeignet, für diese ist der Spaßfaktor dann am größten.

Doch wann ist nun die beste Jahreszeit? Dies ist allgemein schwer zu beurteilen und hängt auch stark von dem Level der Surfer ab. Da die Wellen auf Lanzarote allerdings ganzjährig konstant sind, findet jeder, egal zu welcher Zeit, auf dieser Insel seinen Spaß. Man muss nur den richtigen und geeigneten Ort für sich selbst entdecken.

La Santa – Das Surfmekka

Gerne möchte ich dir ein paar tolle Surfposts aufzeigen, egal ob du noch frisch die ersten Paddel- und Stehaufversuche wagst oder schon mit 3-Meter-Wellen kämpfst.

Famara

Eine der besten Beachbreaks in ganz Europa hat der Strand von Caleta de Famara (Playa de Famara) oder von den meisten einfach nur „Famara“ genannt. Besonders eignet sich der Strand für Anfänger, aber auch Fortgeschrittene kommen hier zu ihrem Vergnügen. Der sechs kilometerlange Strand hat eben genügend Platz für jedermann. Du kannst problemlos ausweichen, wenn das Line-Up zu voll ist. Die Wellen bewegen sich konstant, gleich ob Winter, Sommer, Frühling oder Herbst. Sämtliche Surfschulen und -camps tummeln sich hier. Diese findest du eher am Ortsanfang, deshalb sind in dieser Zone vermehrt Surfer anzutreffen. Du kannst ohne Equipment anreisen und alles vor Ort ausleihen, von Surfboards jeglicher Größen bis hin zu Wetsuits.

Surfen auf Lanzarote

Ein weiterer Pluspunkt für diesen Ort: Famaras unglaublich schöne Kulisse!

San Juan

Direkt neben Famara gelegen, bietet dieser Spot ebenfalls konstante Wellen. Der Reefbreak ist nur für erfahrene Surfer empfehlenswert. Die Weltmeisterschaft wurde hier ausgetragen, da San Juan lange linksbrechende Wellen aufweist. Eine der besten auf der gesamten Insel. Unter den Locals sind diese heißbegehrt.

La Santa

Ein Fischerdörfchen. Dieser Surfspot ist ebenfalls sehr bekannt, aber nichts für Anfänger, sondern absolut nur für Experten! Die Qualität der Wellen ist äußerst gut und es kann das gesamte Jahr über bei etwa gleichbleibenden Bedingungen gesurft werden. Ein flaches Riff, zudem sind die Wellen stark und kraftvoll. Es gibt linksbrechende, so wie rechtsbrechende Wellen. Die linksbrechenden werden aber vorgezogen, da diese Wellen länger verlaufen. Die Locals lieben diesen Ort! Dein Auto kannst du auf einem Parkplatz direkt am Strand parken.

Playa la Garita in Arrieta

Das kleine Dorf liegt auf der anderen Seite nordöstlich der Insel. Die Wellen sind perfekt für Anfänger. Wenn der Wind von Norden kommt, gibt es hier kurze schnell brechende Wellen. Trotzdem ist der Spot sehr unbeständig. Meistens ist das Wasser flach, der Strand an für sich ist sehr lang und wenig belaufen.

Fazit: Dieser Spot ist okay, wenn die andere Seite der Insel nichts an Wellen bringt.

Playa de Orzola

Orzola ist der nördlichste Ort Lanzarotes. Der dazugehörige Strand hat nicht nur Surf, sondern auch Kulisse. Immer wieder toll, wenn man neben dem Spaß auch eine atemberaubende Umgebung hat. Es ist ein Beachbreak, für fortgeschrittene Surfer.

Playa de Janubio

Hier sollten sich – wenn überhaupt – nur einheimische Experten hinwagen. Eigentlich ist dieser Spot zu gefährlich zum Surfen.

Lanzarote

El Golfo

Dieser Reefbreak liegt auf der westlichen Seite der Insel. Er grenzt direkt am Timanfaya Nationalpark an. Über Lavagestein schafft man den Einstieg in das Wasser. Die Wellen brechen rechts, das Wasser ist hier recht tief, weshalb man sich kaum Schrammen zuzieht. Im Gegensatz zu anderen Spots ist El Golfo noch nicht überlaufen und stellt eine gute Alternative dar. Auch hier gilt: Wir sprechen hier nicht nur von einem Spot, sondern auch von einer Touristenattraktion.

Isla Graciosa

Wer es ganz exotisch möchte, geht nach Isla Graciosa. Ein Ausflug auf die menschenleere Nachbarinsel zahlt sich aus. Die Line-Up zählt nur wenige Gesichter. Allerdings sind die Spots auch dafür schwieriger zu finden und gleich schwer zu erreichen. Mit einem Fußmarsch musst du hier schon rechnen. Autos gibt es hier so gut wie gar nicht.

Sehenswürdigkeiten auf Lanzarote

Genug vom  Surfen auf Lanzarote! Lanzarote hat auch für den „ganz normalen Standardbesucher“ einiges zu bieten. Im Süden liegt das kleine Örtchen Playa Blanca. Der Name eben deshalb, da der Strand weißen Sand hat. Die Touristen zieht es gerne hier her, was verständlich ist. Direkt daneben liegt Playa Papagayo, verlassene Buchten und Traumstrände, am besten mit dem Auto zu erreichen. Die Strände sind noch unberührt, keine Restaurants oder Hotels wurden hier erbaut. Du bist an diesem Ort in der freien Natur!

Nicht zu vergessen ist der Nationalpark Timanfaya. Das „Wahrzeichen“ Lanzarotes, so wie ich es einfach aus meinem Bauchgefühl heraus beschreiben würde. Diese Vulkanlandschaft wird auch gerne als „die Feuerberge“ bezeichnet. Türkisblaue Strände gibt’s auf der Welt wie Sand am Meer, einen Nationalpark wie den Timanfaya nicht.

Jameos del Agua ist ein weiterer Favorit. Eine Grotte mit einem angelegten Pool darin. Außerdem kannst du anschließend das Museum besichtigen, in dem du viele geographische und geschichtliche Informationen über die Kanarischen Inseln und insbesondere über Lanzarote erfährst. Ein Besuch lohnt sich.

Jameos del Agua

Klingt all das nicht vielversprechend für das Surfen auf Lanzarote? Warum immer gleich tausende von Kilometern in Richtung Bali & Co. machen, wenn im atlantischen Ozean surfbare Wellen hereinrollen? Lasst uns gerne einen Kommentar da!

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